Entwurf Raum - USO 18.92
Prof. Gerhard Kalhöfer
Sina Hartmann
Daniela Zang
Sommersemester 2020

Objet trouvé - Tiny House
Ein Tiny House aus Baumarktprodukten für unter 3.000 Euro: Das war die Aufgabe, die Gerhard Kalhöfer unter dem Titel „Objet trouvé“ seinen Studierenden im letzten Semester stellte. Eigentlich sollten die Arbeiten im Anschluss, im Rahmen eines Sommerworkshops in Georgien, auch realisiert werden – Corona kam dazwischen! Entstanden sind trotzdem außergewöhnliche Entwürfe.

USO 18.92
Der Entwurf von Sina Hartmann und Daniela Zang macht alles anders – hier ist von Anfang an alles sichtbar und hyperreal. Das ganze Repertoire bekannter Plastikmöbel, als Gegenteil des guten Geschmacks, erwartet einen: ein 360 Grad Billigtrip ums Haus herum. Aber „what you see is what you get“ stimmt wiederum auch nicht, denn die Möbel, wenn auch thematisch nach Raumfunktionen gut geordnet und absurderweise eher bildhaft außen an die Wände geschraubt, machen vertikal nicht viel Sinn.




>> Hier hat Gestaltung auch Humor <<
Erst wenn je nach Bedarf eine Wand nach innen abgelassen wird, ist einem die unglaubliche Hintergründigkeit der plastifizierten Banalität klar: immer wieder frisch abgekärchert stehen einem dann wahlweise saubere Räume perfekt ausgerichtet zu einem gemütlichen Fernsehabend, einem Nickerchen auf weißem Terrassenklassiker oder einem Bad im grünen Zimmer mit Blick ins Freie zur Verfügung. Eine extrem direkte Interpretation der gestellten Aufgabe und doch für den Nutzer eine belebende Aufforderung, jedes Mal den Alltag wieder neu anzugehen. Nach vielem „Tiny-Einerlei“ von Zeitgeistprojekten, wo neu nur noch kleiner und härter ist und die Quadratmeter-Beschränkung im Mittelpunkt steht, hier ein Entwurf mit dem Zeug zum konzeptionellen Blockbuster, der einem nie wieder aus dem Kopf geht.


Aufbauanleitung in Gallerie






















